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"Ja zu FRA" - neue PR-Offensive von Fraport und Lufthansa
Von: @cf <2012-02-24>
Fraport, Lufthansa und Condor haben eine neue PR-Initiative "Ja zu FRA!" gestartet, die das zur Zeit angeschlagene Image des Flughafens verbessern soll. Erste Aktion: eine Demo für Flughafen und Ausbau am 1. März.

Die PR-Offensive der Luftverkehrswirtschaft geht weiter. Nach der Ankündigung eines neuen Internet-Portals der Fraport zu Ausbau und Fluglärm vor einigen Tagen und dem Brief von Fraport-Chef Schulte an alle Haushalte der Region erschien am 14. Februar die Mitteilung, dass Fraport, Lufthansa und Condor eine neue Initiative Ja zu FRA! gegründet haben. Die Luftverkehrswirtschaft will offenbar etwas dagegen tun, dass Bürgerinitiativen mit Protesten und Demonstrationen seit Monaten die Schlagzeilen der Presse beherrschen.

Die neue Initiative soll nach ihrer Ankündigung "eine differenzierte und sachliche Diskussion fördern, um die Zukunft des Frankfurter Flughafens auch weiterhin zu sichern." Lufthansa-Vorstand Franz sagt in der Pressemitteilung, die "Bedeutung des Frankfurter Flughafens für den Wohlstand und die Innovationskraft des Rhein-Main Gebiets und ganz Deutschland" müsse in der gegenwärtigen Diskussion wieder stärker heraus gestellt werden. Und Fraport-Chef Schulte ergänzt: "Für viele unserer Mitarbeiter und ihre Familien ist der Flughafen nicht nur ein Stück Arbeitsalltag, sondern ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens", und verspricht in den nächsten Jahren "Tausend neuer Arbeitsplätze" (aber keine 100 000 mehr). Zu den Arbeitsplätzen siehe auch die SWR Report Sendung Jobwunder Flughafen).

Ein paar Tage später fanden Ausbaugegner heraus, dass Fraport und Lufthansa die PR-Offensive nicht selbst organisieren, sondern damit gestandene Profis beauftragt haben: die PR-Agentur Burson-Marsteller, die zu den größten Agenturen der Welt gehört und einschlägige Erfahrungen damit hat, das Image von Großunternehmen, die sich (meist mit gutem Grund) eine "Imagekrise" eingefangen haben, durch PR-Kampagnen wieder aufzupolieren (siehe Eintrag bei Wikipedia). Lufthansa soll schon länger zu den Kunden zählen.

Als erste Aktion haben die beteiligten Unternehmen zu einer Kundgebung am 1. März 2012, um 16 Uhr auf dem Frankfurter Römerberg aufgerufen.

In der Presse und im Radio wird derzeit massiv mit Anzeigen der Initiative "JA zu FRA" geworben (selbst der kritische Artikel der FR online zu der PR-Offensive ist mit der auffälligen blauen Werbung hinterlegt!). Fraport hat an ehemalige Mitarbeiter, Lufthansa an Kunden Werbebriefe mit der Aufforderung verschickt, an der Kundgebung am 1. März teilzunehmen, auch an explizite Ausbaugegner, die sich darüber natürlich sehr freuen. Es ist die Frage, ob alle Angeschriebenen der Verwendung ihrer Daten zu Werbezwecken zugestimmt haben.

Insider haben berichtet, dass Fraport und Lufthansa die geplante Demo nicht nur perfekt organisieren, sondern auch auf die Mitarbeiten Druck ausüben daran teilzunehmen. Frank Kaufmann von den Grünen mokierte sich kürzlich: "Wir GRÜNE sind ja erfahrene Demonstrierende, aber eine Demo organisiert wie eine All-Inclusive-Reise, das haben wir vorher noch nicht erlebt".

In der Öffentlichkeit ist eine heftige Debatte um die Werbekampagne ausgebrochen. Die FAG und die Grünen üben scharfe Kritik, auch Politiker in vom Lärm betroffenen Kommunen protestierten. Bürgerinitiativen sind empört über die Kampagne. Die Menschen, die unter dem Fluglärm leiden, fühlen sich provoziert und nicht ernstgenommen. Sie alle meinen, dass Fraport lieber Geld in Lärmschutz als in PR-Maßnahmen investieren sollte. So kann es durchaus sein, dass der Schuss von Fraport und Lufthansa nach hinten losgeht.

Mehr zur neuen Initiative:

Reaktionen zur PR-Kampagne:

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Fraport AG

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