Wer sich schon jetzt auf dem Weg zur Arbeit über Staus rund um den Flughafen ärgert, darf sich künftig auf noch längere Wartezeiten gefasst machen. Wenn von Mobilitätsgewinn durch den geplanten Flughafenausbau gesprochen wird, ist das nur die eine Seite der Medaille. Eine andere wird dagegen oft verschwiegen, denn mit der Flughafenerweiterung droht Verkehrsstillstand in Rhein-Main.
Allein das geplante Terminal 3 verfügt über die Kapazität des Münchner Flughafens. Während dieser gut an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen ist, soll die Verkehrsanbindung des Terminals 3 fast ausschließlich über die Straße erfolgen. Die Autobahnen rund um Frankfurt sind aber jetzt schon chronisch überlastet, kilometerlange Staus gehören zum Alltagsbild. Verkehrswissenschaftler rechnen damit, dass die Straßen die zusätzlichen Belastungen trotz Ausbaumaßnahmen nicht verkraften und die Staus noch länger werden. Mancher wird wohl versuchen, auf Nebenstrecken auszuweichen - mit der Folge, dass auch in der einen oder anderen Ortsdurchfahrt der Lärmpegel steigt.
Der volkswirtschaftliche Schaden in der Region durch Staus beläuft sich nach vorsichtigen Schätzungen auf 100 Millionen Euro pro Jahr, für etliche Unternehmen stellt dies einen Wettbewerbsnachteil dar. Kommt der Ausbau, wird sich die Summe weiter erhöhen. Im übrigen will Fraport während der neunjährigen Bauphase die Materialanlieferung komplett über Lastwagen abwickeln, Schiff und Bahn spielen in den Überlegungen keine Rolle.
Nichts geht mehr: Der geplante Flughafen-Ausbau droht den Straßenverkehr in der Rhein- Main-Region dauerhaft zum Erliegen zu bringen.