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"Es ist nur eine Frage der Zeit"
Von: @ZRM EXTRABLATT <2012-09-09>
Interview mit Ingrid Kopp, Sprecherin des Bünd­nisses der Bürger­initiativen "Kein Flug­hafen­ausbau – Nacht­flug­verbot von 22 bis 6 Uhr"

Interview mit Ingrid Kopp, Sprecherin des Bündnisses der Bürgerinitiativen "Kein Flughafenausbau – Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr"

Die Wiesbadenerin Ingrid Kopp (60) ist seit 13 Jahren Sprecherin des BI-Bündnisses.

Zehn Monate ist es her, dass die neue Landebahn in Betrieb gegangen ist. Doch der Protest dagegen hält an. Haben Sie mit diesem so lang anhaltenden Widerstand gerechnet?

Gehofft habe ich schon, dass die Bevölkerung so lange für ihre Forderungen demons trieren würde, bis eine für alle zufriedenstellende Lösung und spürbare Lärmreduzierung in der ganzen Region erreicht ist. Es erstaunt mich aber immer wieder, welche weiten Anfahrten die Menschen Montag für Montag in Kauf nehmen, um für ihre Rechte zu kämpfen. Diese Ausdauer bringt den Erfolg der Montagsdemos. Und wie die Mahnwachen während der Sommerpause gezeigt haben: Die Bevölkerung zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen, im Gegenteil sie wird immer kreativer.

Es hat den Anschein, als ob die Montags - demonstrationen der Fraport AG ein Stachel im Fleisch sind, weil sie dem Image empfindlich schaden.

Fraport fühlt sich anscheinend von uns jeden Montag vorgeführt. Sie schreiben die Namen der Redner mit und suchen nach Argumenten, um uns die Demonstrationen im Terminal verbieten zu lassen. Die Werbeaktionen von „Ja zu FRA“ sind ein krampfhafter Versuch von Fraport, unseren Montagsdemos etwas entgegen zu setzen. Natürlich haben die Demos auch einen „Schneeball-Effekt“, inzwischen gehen die Menschen auch an den anderen deutschen Groß-Flughäfen in die Terminals zum Demonstrieren.

Wie kann es gelingen, auch jene Menschen von den Gefahren des Fluglärms zu überzeugen, die nicht selbst unmittelbar betroffen sind?

Hier ist immer darauf hinzuweisen, dass sie noch nicht betroffen sind. Die Kapazitätssteigerung des Flughafens kommt erst noch und Flugrouten sind verschiebbar. Das ist inzwischen in der ganzen Region angekommen. Auch wissen die Menschen, dass sie durch die Schadstoffbelastungen betroffen sind, ohne vielleicht verlärmt zu sein. Die Bevölkerung ist aufgeklärter als man denkt.

Können Sie sich vorstellen, dass es in der Gesellschaft eine Mehrheit gibt, die Wert auf einen menschen- und umweltverträg - lichen Flugbetrieb legt?

Hätte man vor Jahren gedacht, dass Deutschland aus der Atomindustrie aus steigen wird? Die gesundheitlichen Schäden durch Fluglärm sind enorm und die Kosten dafür sind von der Allgemeinheit zu tragen. Das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung steigt ständig durch Aufklärung und auch das Verantwortungsbewusstsein für die nachfolgenden Generationen. Schonendes Fliegen kann heute schon jeder praktizieren. Statt dreimal für eine Woche in Urlaub zu fliegen, lieber einmal für drei Wochen. Auch Tagesflüge zum Shoppen nach London sollte der verantwortungsbewusste Bürger tunlichst vermeiden. Lieber mit seinen Einkäufen die deutsche Wirtschaft ankurbeln, die Umwelt damit schonen und die Arbeitsplätze hier im Lande sichern. Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieses Umdenken sich durchsetzt.



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