Pressemitteilung Stiftung Mainzer Herz und Gesundheitsregion Rheinhessen vom 13.11.2012
Mit Verwunderung hat man es vernommen: Der Veranstalter des Rheingau Musikfestivals hat es geschafft, dass die Deutsche Flugsicherung (DFS) Flugrouten geändert hat, damit wichtige Konzerte ungestört von Fluglärm stattfinden können. Der Pressesprecher der DFS, Axel Raab, hat mittlerweile bestätigt, dass man auf die Wünsche des Festivals eingegangen sei. Dies ist nur eine von mittlerweile zahllosen fragwürdigen Stellungnahmen der DFS innerhalb dieses Jahres. Anfang des Jahres hat Herr Axel Raab zum Thema aktiver Schallschutz verlauten lassen: "Der kontinuierliche Sinkflug führt dazu, dass am Frankfurter Flughafen weniger Flugzeuge abgefertigt werden können und es damit zu Kapazitätseinbußen kommen wird!" "Die Flugsicherheit sollte sich nicht nach den Kapazitätsanforderungen des Flughafens sondern nach der Sicherheit von Passagieren und Anwohnern ausrichten, oder hat die DFS mit möglichen Gewinnen von FRAPORT etwas zu tun?", kommentiert Professor Münzel, Vorstandsmitglied der Stiftung Mainzer Herz und Vorstandsvorsitzender der Gesundheitsregion Rheinhessen.
Im Bericht "Jenseits der Stille" des SWR sagt Herr Raab in Bezug auf das Tieferlegen der Anflugrouten mit der Inbetriebnahme der neuen Landebahn: "Nach Eröffnung der Landebahn durften die Flugzeuge erstmals tiefer fliegen, um die Kapazität zu steigern. In der Praxis hat sich jetzt gezeigt, dass wir nun doch höher fliegen können und den Gegenanflug wieder um 300 m höher legen können!" Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen hat die DFS sage und schreibe ein Jahr gebraucht. "Das ist absolut inakzeptabel", so Münzel.
"Es sollte doch heute möglich sein mit modernen Methoden Anflugverfahren zu simulieren und so die dramatische Mehrbelastung der Bevölkerung in der Region Rhein Main, bei der mehr als 5 Millionen Anwohner von dem Lärm betroffen sind, zu verhindern, kommentiert er weiterhin. Aber nein, die DFS hat willkürlich die Flugzeuge tiefer gelegt und damit hunderte von Patienten in Mainz, Patienten mit frischen Schlaganfällen und Herzinfarkten, einer höheren Lärmbelastungen ausgesetzt. Damit wurde die Gesundheit dieser Schwerkranken zusätzlich gefährdet. "Nun kommt die DFS nach einem Jahr zu der banalen Einsicht: Wir hätten das eigentlich gar nicht gebraucht", erklärt Münzel. Es stellt sich daher die Frage, in wie weit man Berechnungen, die in Zukunft von der DFS kommen, trauen kann oder ob man neue Anflugverfahren, die möglicherweise auf falschen Annahmen beruhen, nach kurzer Zeit wieder korrigieren muss. Dieses z.T. unverantwortliche Umgehen mit dem Thema Gesundheitsgefährdung und Fluglärm muss zur Konsequenz haben, dass die DFS in Zukunft nicht allein bestimmen darf, wer verlärmt wird und wer somit gefährdet ist, einen Herzinfarkt und Schlaganfall zu bekommen. Die Stiftung und die Gesundheitsregion fordern die Politik auf, umgehend dafür zu sorgen, dass die DFS eine Kontrollbehörde bekommt.
Weiterhin fordern die Stiftung und die Gesundheitsregion einen sofortigen Überflugstopp der Kliniken und ein komplettes Nachtflugverbot in der vom Gesetzgeber gewählten Definition des Nachtzeit von 22 bis 6 Uhr. "Es muss endlich Schluss sein mit der scheibchenweisen Wahrheit, die rund um den Flughafen System hat - mit nur einem Ziel: Kapazitäten maximal auszulasten für Gewinne der Flughafeneigner und Aktionäre. Dass dabei Millionen Menschen unter dem Lärm leiden und die Gesundheit der Anwohner gefährdet wird scheint die Verantwortlichen nicht im Geringsten zu interessieren", bilanziert Münzel.
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Gesundheitliche Auswirkungen von Fluglärm
Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke; veröffentlicht im Ärzteblatt
<2008-08-04>
Fluglärmbedingte Dauerschallpegel im Wohnumfeld außerhalb von Gebäuden von 60 dB(A) tagsüber und 45 dB(A) in der Nacht sind mit einer Zunahme von arterieller Hypertonie assoziiert, die bei zunehmendem Fluglärmpegel weiter ansteigt. Das zeigt eine Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke, veröffentlicht im Ärzteblatt Mehr»
Ärzte für Untersuchungen
Von: @EXTRABLATT <2001-10-02>
Im Grunde ist es kaum zu glauben: Mitten in der dicht besiedelten Rhein-Main-Region befindet sich einer der größten Flughäfen Europas - doch über die Auswirkungen des Flugverkehrs liegt bis heute keine umfassende Gesamtuntersuchung vor. Mehr»
Neue Studie: Nächtlicher Fluglärm macht krank!
Deutliche Risiko-Erhöhung für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten
Von: @cf <2006-11-20>
Nächtlicher Fluglärm (besonders in der zweiten Nachthälfte) erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich. Dies ergab eine neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln-Bonn. Mehr»
UBA: Nächtlicher Fluglärm kann krank machen
Studie zeigt: Nachtflugbetrieb stört gesundheitliches Wohlbefinden (PM vom 22.02.2007)
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2007-02-22>
Nächtlicher Fluglärm führt dazu, dass die Betroffenen häufiger den Arzt aufsuchen und die Ärzte diesen mehr Medikamente verschreiben. Dies hat eine neue epidemiologischen Studie des Umweltbundesamtes ergeben. Mehr»
UBA: Fluglärm macht krank
Pressemitteilung vom 27.02.2010
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2010-03-01>
Die neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln/Bonn zeigt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen durch Nachtfluglärm. Das Umweltbundesamt hat die Studie jetzt offiziell veröffentlicht Mehr»
Neue WHO-Studie: Lärm macht krank
Risiko für Allergien, Herzkreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Migräne erheblich erhöht
Von: @Forschungsverbund Lärm & Gesundheit , TU Berlin <2004-06-14>
Eine Studienauswertung im "Forschungsverbund Lärm und Gesundheit" im Auftrag der WHO belegt: Bei Menschen, die unter lärmbedingten Schlafstörungen leiden, steigt das Risiko für Allergien, Herzkreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Migräne um etwa 50 Prozent. Mehr»
Kritik an DLR-Studie zu Wirkungen des Nachtfluglärms
Ergebnisse könnten als Vorwand genommen werden, um geltende Lärmschutzstandards zu verschlechtern
Von: @cf <2004-12-21>
Heftige Kritik an der "DLR-Studie" zu den Auswirkungen des Nachtfluglärms wurde auf einer Fachtagung des BUND Rheinland-Pfalz geübt. Die Studie sei weder repräsentativ für die betroffene Bevölkerung, noch seien die angenommenen Aufweck-Wahrscheinlichkeiten korrekt, meinten Experten. Sollte die DLR-Studie als Maßstab genommen werden, könnte das sogar einen Rückfall hinter bestehende Lärmschutzstandards mit sich bringen.
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ZRM: Fluglärm führt zu Gesundheitsgefährdungen
Pressemitteilung vom 22.07.2005
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2005-07-22>
Neue Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung belegen, dass nächtliche Lärmbelastung zu vermehrtem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck und Herzinfarkt führt - schon ab Werten von 50 db(A). Der aktuelle Trend zu mehr Nachtflügen ist vor diesem Hintergrund besonders kritisch zu bewerten Mehr»
100000 zusätzliche Erkrankungen durch Flughafenausbau
FAG stellt neues lärmmedizinisches Gutachten vor
Von: @cf <2006-09-11>
Nach einem neuen Gutachten wäre der geplante Flughafenausbau wegen der Zunahme von Lärm und Luftschadstoffen mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung der Region verbunden. Mehr»
RMI: Planfeststellungsbeschluss zum Flughafenausbau endgültig?
Stellungnahme des RMI (PM vom 15. Januar 2009)
<2009-01-15>
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Studie von Prof. Greiser zeigt: Fluglärm macht krank!
Weltweit umfangreichste Studie wertet eine Million Daten aus
Von: @cf <2010-01-07>
Menschen, die Fluglärmbelastung ausgesetzt sind, haben ein deutlich höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies zeigt eine neue Studie des Bremer Wissenschaftlers Prof. Greiser. Originalstudie jetzt verfügbar! Mehr»