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Gesundheit ist das höchste Gut
ZRM Info 18/2011
Von: @ZRM Info 18/2011 <2011-01-18>
Neue Studien belegen die schwerwiegenden Folgen von Fluglärm. Die Initiative Zukunft Rhein-Main fordert daher, dass zeitnah eine Gesundheitsstudie zu den Auswirkungen des Frankfurter Flughafens erstellt wird.

Neue Studien belegen die schwerwiegenden Folgen von Fluglärm. Die Initiative Zukunft Rhein-Main fordert daher, dass zeitnah eine Gesundheitsstudie zu den Auswirkungen des Frankfurter Flughafens erstellt wird.

Je länger und je stärker ein Mensch dem Fluglärm ausgesetzt ist, umso größer ist die Gefahr an einem Herzinfarkt zu sterben. Das belegt eine Schweizer Studie, die dazu Daten von mehr als 4,5 Millionen Personen ausgewertet hat. Diese Untersuchung bestätigt die Erkenntnisse einer vom Umwelt bundesamt geförderten Studie, die Professor Dr. Eberhard Greiser für den Flughafen Köln-Bonn durchführte.

Wissenschaftlich unbestritten ist, dass Fluglärm krank macht. Diese Aussage vertritt die Initiative Zukunft Rhein-Main seit über einem Jahrzehnt. Mit großem personellem Aufwand und unter Beauftragung renommierter Wissenschaftler hat die ZRM zu einem Meinungswandel beigetragen.

Doch damit ist es nicht genug. "Nun ist es an der Zeit, dass eine Gesundheitsstudie konkret die Folgen des Frankfurter Flughafens aufzeigt", erklärt die Leiterin der Geschäftsstelle der ZRM, Elisabeth Straßer. Ganz besonders wichtig ist es, dass es schon vor der für 2011 geplanten Inbetriebnahme der neuen Landebahn Nordwest, eine Bestandsaufnahme der Fluglärmsituation gibt. "Nur so besteht die Möglichkeit, die Situation vor und nach dem Ausbau des Flughafens vergleichen zu können."

Am Dialog interessiert

Die Landesregierung hat das gemeinnützige Umwelt- und Nachbarschaftshaus (UNH) in Frankfurt mit einem Gesundheitsmonitoring für die Flughafen-Region beauftragt. "Ich hoffe, dass das UNH die Ergebnisse unabhängig und transparent ermittelt", erklärt Alexander Schwarz, Beauftragter für Flug hafenangelegenheiten der Stadt Hattersheim am Main (Main-Taunus-Kreis) das Vorhaben. Der ZRM wurde mittlerweile ein Platz im Begleitkreis des UNH zu der Studie zugesprochen. "Wir bringen uns mit fachlich fundierten Argumenten in die Diskussion ein und sind an einem echten Dialog interessiert."

Bereits heute schon zeigen die Anregungen aus der ZRM zur Gesundheitsstudie erste Wirkungen, bekräftigt Alexander Schwarz. So findet der Zusammenhang zwischen Fluglärm und möglichen Erkrankungen verstärkt Beachtung. Die ZRM hatte ihr Konzept einer Gesundheitsstudie für eine Anhörung im Landtag erarbeitet und vorgestellt: Eine Gesundheitsstudie muss die Auswirkungen von Fluglärm auf das Lernverhalten von Kindern, die Krankheitsgefährdung der Bevölkerung sowie die Beeinträchtigung der Lebensqualität der Bevölkerung im Umfeld des Flughafens zum Inhalt haben.

Wichtig für die Wirtschaft

Elisabeth Straßer verweist darauf, dass auch die Wirtschaft ein Interesse daran hat, dass die Menschen gesund leben. "Jeder Arbeitnehmer, der als Folge des Fluglärms erkrankt, fehlt mit seiner Arbeitsleistung im Betrieb und verursacht Kosten." Straßer sieht daher die Landesregierung am Zug: "Ein qualifiziertes Gesundheitsmonitoring ist eine wichtige Grundlage dafür, dass die Region zukunftsfähig bleibt."

Jedes Dezibel erhöht das Erkrankungsrisiko.

Zwischen Fluglärm und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es einen ursächlichen Zusammenhang. Das belegen zwei Studien von Professor Eberhard Greiser am Beispiel des Flughafens Köln-Bonn.

Ein nächtlicher Dauerschallpegel von 55 dB(A) erhöht für Männer das Risiko einer Herz- und Kreislauferkrankung um 80 Prozent, für Frauen um 95 Prozent. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt bei Männern um 87 Prozent, bei Frauen sogar um130 Prozent.

Greiser hat zum einen die Erkrankungen ausgewertet, die mit einem stationären Krankenhausaufenthalt verbunden waren. Zum anderen hat er für seine Studie die anonymisierten Daten mehr als einer Million Krankenversicherter ausgewertet, die rund um den Flughafen Köln-Bonn wohnen. Untersucht wurde der Einfluss von Fluglärm auf die Verschreibung bestimmter Medikamente.

Mehr Medikamente

Laut Professor Greiser hat sich gezeigt, dass sich die Häufigkeit von Verordnungen ebenso wie die Menge der Arzneimittel in Abhängigkeit von der Lärmintensität erhöht. Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt schon ab einem Dauerschallpegel von 40 dB(A) – das entspricht der Lautstärke von leiser Musik im Zimmer.

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