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Fraport kündigt Bau von Terminal 3 an
Von: @cf <2015-04-16>
Fraport hat die Entscheidung zur Realisierung des Terminals 3 bestätigt. Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen und in 2022 fertig sein. In Kürze beginnen die Ausschreibungen. Ausbaugegner üben heftige Kritik.

Der Aufsichtsrat von Fraport hat heute die Entscheidung für den Bau des Terminals 3 bestätigt und einen Baubeginn noch für dieses Jahr angekündigt. Grundlage der Entscheidung sind nach Aussagen von Fraport die vorliegenden Gutachten zur Passagierentwicklung, nach denen bis zum Jahr 2021 mit einem Passagieraufkommen von 68 bis 73 Millionen zu rechnen ist. Damit werde die aktuelle Kapazität von 64 Millionen Passagieren überschritten, deshalb sei es notwendig, jetzt mit dem ersten Bauabschnitt zu beginnen. In Kürze soll die europaweite Ausschreibung von Einzelgewerken starten, auf einen Generalunternehmer wird verzichtet. Das Bauwerk soll im Jahr 2022 in Betrieb gehen.

Fraport betont, man habe die Entscheidung "sehr sorgfältig geprüft und hinterfragt" und sei sich der Verantwortung sowohl für die Anteilseigner als auch für die Region bewusst. Die vorgeschlagenen Alternativen seien "qualitativ nicht uninteressant", stellten aber keine Alternative dar. Trotz hoher Kosten würde die benötigte Kapazität damit nicht erreicht, und man könnte wegen fehlender Genehmigungen auch nicht sofort mit dem Ausbau der bestehenden Terminals beginnen. Von dem neuen Terminal erhofft sich Fraport eine Stärkung der Position des Flughafens und damit auch der Region.

Minister Al-Wazir sagte, es ist das Recht der Fraport AG, von ihrem Baurecht für Terminal 3 Gebrauch zu machen, bedauerte aber, dass die vorgeschlagenen Alternativen nicht berücksichtigt wurden. Fraport habe behauptet, der Bau des Terminals allein mache keinen zusätzlichen Lärm. Er werde jetzt den Vorstand beim Wort nehmen und weitere Lärmschutzmaßnahmen einfordern.

Die Reaktionen der hessischen Landtagsfraktionen fiel aus wie zu erwarten war. Die CDU sprach von einer wichtigen Entscheidung für die Zukunft des Flughafens. Man habe den Koalitionsvertrag 1:1 umgesetzt. Die Grünen bedauerten die Entscheidung für den Ausbau. Man könne den Bau des Terminals nicht verhindern, werde sich aber mit aller Kraft für mehr Lärmschutz einsetzen. Die Opposition übte Kritik, wenn auch mit unterschiedlicher Richtung. Die SPD sprach vom "letzten Akt eines schlechten Schauspiels der schwarz-grünen Landesregierung". Die Linke kritisierte vor allem die Grünen: sie seien beim Flughafenausbau "umgefallen". Die FDP kritisierte Minister Al-Wazirs Gutachten als "Symbolpolitik", das neue Terminal sei ein Signal für das Wachstum des Flughafens.

Ausbaugegner kritisierten die Entscheidung der Fraport heftig. Die Stadt Mainz nannte den Beschluss von Fraport eine "Kampfansage der überaus unversöhnlichen Art". Fraport setze seine ungebremste Wachstumsstrategie gegen alle Bedenken der Bürger durch und stelle sich damit in der Region ins Abseits. Der BUND findet, der Bau des Terminals 3 sei auf jeden Fall nachteilig für das Rhein-Main-Gebiet. Entweder werde es wegen mangelnder Auslastung eine Investitionsruine, oder es komme zu einer unerträglichen Steigerung des Fluglärms. Das Bündnis der Bürgerinitiativen beklagte, dass über die zu erwartende Erhöhung der Belastung hinaus der Steuerzahlen für die Investition hafte, und kündigte weitere Proteste an.

Die Luftverkehrswirtschaft lobte dagegen die Entscheidung. Der BDL erklärte, der Fraport-Aufsichtsrat habe umsichtig geprüft und klug entschieden. Wer heute im internationalen Wettbewerb der großen Drehkreuzflughäfen bestehen wolle, müsse neben wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen auch die notwendige Infrastruktur anbieten können.

Ein Kommentar in der Frankfurter Rundschau vom 17.04.2015 gibt Hintergrundinformationen zu der Frage, wie die Entscheidung im Aufsichtsrat getroffen wurde. In der FNP setzt sich ein Artikel mit der Frage auseinander, wo das Geld für Terminal 3 herkommen soll und ob sich das Terminal rechnet.

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Flughafen-Ausbau FRA Terminal 3 (FRA) Fraport AG

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