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Zum Klimaschutz gehört mehr Bus & Bahn zu fahren
Von: @ZRM Info <2019-05-30>
Wer den Klimaschutz ernst nimmt, muss auch über Beschränkungen für den Flughafen nachdenken. Das meinen Thomas Norgall und Stephan Baumann vom Landesvorstand des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). Beim Interview im Terminal 1 sagen sie, was konkret getan werden muss.
Thomas Norgall, Jahrgang 1959, ist stellvertretender Geschäftsführer des BUND Hessen.
Stephan Baumann, Jahrgang 1952, ist ehrenamtliches BUND-Landesvorstandsmitglied und Mitglied der Arbeitsgruppe Ultrafeinstaub.

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Herr Norgall, fliegen Sie manchmal von Frankfurt nach Berlin? Nein, nie!

Sollte man Inlandsflüge verbieten?
Norgall: Ein Verbot wäre rechtlich nicht durchsetzbar. Aber der BUND empfiehlt einen Ausbau der Bahn und den Verzicht auf Inlandsflüge, wenn die Strecke innerhalb von vier Stunden mit der Bahn erreicht werden kann.
Baumann: Viele geschäftliche Flüge und Autofahrten können wir uns sparen, wenn wir konsequent die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten nutzen.

Trotzdem gibt es mehr Flüge denn je. Ein Grünen-Bundestagsabgeordneter hat vorgeschlagen, dass jeder Bürger ein Recht auf wenige Interkontinentalflüge pro Jahr bekommt. Was halten Sie davon?
Norgall: Wir sind gegen ein Recht auf Flugreisen. Wir sollten uns selber vor jeder Reise überlegen, ob wir unbedingt fliegen müssen. Und wenn wir fliegen, sollten wir eine Co2-Abgabe für jeden Flugkilometer zahlen.

Baumann: Zum Klimaschutz gehört, dass wir mehr Bus und Bahn fahren, statt mit Autos Abgase zu produzieren. Deshalb muss unbedingt der S-Bahnhof am neuen Terminal 3 gebaut werden – auf Kosten von Fraport natürlich.

Fraport will das aber nicht bezahlen.
Norgall: Die sprechen lieber über Flugtaxis, die reiche Passagiere in die Frankfurter City fliegen sollen. Viel wichtiger ist der S-Bahnhof. Die staatlichen Anteilseigner vom Land und der Stadt Frankfurt müssen mehr Druck machen. Gefordert sind auch die Gewerkschaftsvertreter im Fraport-Aufsichtsrat.

Zum Klimaschutz am Flughafen gehört auch eine Nachtruhe ab 23 Uhr. Halten Sie die für gegeben?
Norgall: Natürlich nicht. Die verspäteten Flüge hören erst dann auf, wenn die Gebühren nach 23 Uhr erheblich steigen. Fraport muss sich entscheiden, ob man solche Probleme lösen will – oder ob man es sich wirklich leisten kann, als hässlicher Nachbar dazustehen.

Ist ein klimaneutraler Flugbetrieb überhaupt vorstellbar?
Baumann: Das fällt schwer. Der Flughafen ist nun mal einer der großen Treibhausgas-Emittenten in der Region. Und über die Gefahren des Feinstaubs fangen wir erst an zu reden. Es ist ganz wichtig, dass die Messungen konsequent weitergehen und dann eine ehrliche Diskussion über die Ergebnisse stattfindet.
Norgall: Wichtig ist auch, dass der Staat endlich die Mehrwertsteuer für Flüge und die Kraftstoffsteuer für Flugbenzin erhebt. Der Schutzschild für die klimaschädliche Luftverkehrswirtschaft ist längst nicht mehr zeitgemäß.



Themen hierzuAssciated topics:

EXTRABLATT Zukunft Rhein-Main (ZRM) Ultrafeinstaub Start- und Landegebühren BUND Hessen Kurzstreckenflüge Klimaeinflüsse des Flugverkehrs Flugtaxis S-Bahnhof am Terminal 3 Klimaschutz Steuerbefreiungen bei Kerosin Mehrwertsteuerbefreiung Busfahrten Bahnfahrten Feinstaub

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