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Viel Krach bis Mitternacht
Von: @ZRM Info <2019-05-30>
Der seit April geltende Sommerflugplan gibt Anlass zur Sorge: Er ist eng getaktet. Es ist zu erwarten, dass die Zahl der nach 23 Uhr startenden und landenden Flugzeuge auch 2019 weiterhin steigen wird. Fraport muss das vermeiden – indem der Flughafenbetreiber selbst strengere Regeln für Verspätungsflüge beantragt.

Um zehn Prozent wuchs 2018 die Zahl der Flüge am Frankfurter Flughafen. In diesem Jahr rechnet Fraport nochmals mit einem Prozent An- und Abflügen zusätzlich – bis tief in die Nacht hinein. Seit April landen täglich etwa vier Maschinen planmäßig erst fünf bis zehn Minuten vor der Nacht-Schwelle um 23 Uhr. Oft sind es Ferienflieger, die auf den letzten Drücker ankommen. Ineffiziente Sicherheitskontrollen, fehlende Reserve-Flugzeuge und vor allem die zu eng getakteten Flugpläne sorgen dann automatisch für Verspätungen. 2019 sollen die Engpässe durch mehr Personal und zusätzlichen Platz für die Passagierkontrollen entschärft werden, versprach der Fraport-Vorstand. Doch Hessens Wirtschaftsminister Tarek AlWazir ist skeptisch: Vieles deute darauf hin, dass erneut ein Chaos-Sommer drohe. „Die bisher ergriffenen Maßnahmen reichen noch nicht aus. Alle sind gefordert: Politik, Deutsche Flugsicherung, Fraport und Fluggesellschaften.“

Gerade in Sommernächten wird die besonders geschützte Zeit zwischen 23 Uhr und Mitternacht durch ausgesprochen viele Landungen unzumutbar gestört. Im vergangenen Jahr kamen über 1000 Verspätungen zustande, wodurch Anwohner ihrer Nachtruhe beraubt wurden. Hier zeigt sich, wie nachteilig die Regelung des Planfest - stellungs beschlusses von durchschnittlich 7,5 Landungen pro Nacht für die Menschen in der Region ist. 2018 gab es im Schnitt 3,5 verspätete Landungen. Somit wären rechnerisch in einzelnen Nächten selbst 50 verspätete Flieger in der Stunde vor Mitternacht zumutbar. „Verspätete Nachtflüge in diesem Ausmaß sind nicht akzeptabel“, so Landrat Thomas Will, Sprecher der Initiative Zukunft-Rhein-Main.

Hätte Fraport wirklich Interesse an einer Entschärfung der Situation, müsse die Flughafenbetreiberin selbst beantragen, dass ihre eigene Betriebsgenehmigung (also der Planfeststellungsbeschluss von 2007) geändert wird. Nach 23 Uhr können Flugzeuge dann nur noch in echten Notfällen in Frankfurt landen. Das Risiko jahrelanger Rechtsstreitigkeiten wäre geringer, wenn Fraport selbst und nicht das Wirtschaftsministerium diese Flugbeschränkung anstößt. Das ist auch juristisch geboten. Der Planfeststellungsbeschluss sieht einen „Auflagenvorbehalt“ zum Aktualisieren der Flughafen-Betriebsregeln vor. Die Quote für verspätete Landungen war einst aus der damaligen Verspätungs-Situation hochgerechnet worden. Dass sich die späten Landungen jetzt in Sommernächten derart unerträglich häufen, ist schmerzhaft für die Betroffenen.



Themen hierzuAssciated topics:

EXTRABLATT Zukunft Rhein-Main (ZRM) Verspätete Landungen Nachtflüge Wirtschaftsministerium, hessisches Fraport AG Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau des Frankfurter Flughafens

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