Diese Seite wird momentan im vereinfachten Darstellungs- und Betriebsmodus präsentiert. Details >>
BVF: Thema Gesundheit und Fluglärm wird beim Erörterungstermin völlig unzureichend erfasst!
Pressemitteilung vom 19.04.2002
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2002-04-19>
Die mehrtägige Diskussion des Fluglärms hat gezeigt: die der Ausbauplanung des Frankfurter Flughafens zugrunde liegenden Daten entsprechen nach Auffassung von Dirk Treber und Prof. Dr. Kurt Oeser, die für den Vorstand der Bundesvereinigung gegen Fluglärm am Erörterungstermin in Frankfurt-Sossenheim teilnehmen, nicht dem heutigen Kenntnisstand der Lärmwirkungsforschung und der aktuell geführten Diskussion um eine Novellierung des Fluglärmgesetztes.

Die Vertreter der Fraport berufen sich ständig auf das 1971 beschlossene Fluglärmgesetz und die dort festgesetzten Grenzwerte. Bereits bei einer großen Anhörung des Verkehrsaus-schusses des Deutsches Bundestages im November 1997 mit Vertretern von über 100 Lärmschutzinitiativen haben sich Vertreter aller Bundestagsparteien für eine grundlegende Neufassung des Fluglärmgesetzes ausgesprochen. Sowohl SPD als auch Bündnis 90/Die Grünen haben entsprechende Konzepte vorgelegt. Im September 1998 haben dann CDU, FDP und Grüne die damalige Bundesregierung aufgefordert, in der neuen Legislaturperiode eine Gesetznovelle vorzulegen, die den von Fluglärm betroffenen Bürgern einen besseren Schutz gewährleistet als bisher.

Erst dieser Tage hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen die Bundesregierung dafür kritisiert, dass sie in dieser Legislaturperiode keine Novellierung des Fluglärmgesetzes vorgenommen hat. Der Sachverständigenrat kommt zu dem Ergebnis, dass die vom Bundesumweltministerium vorgeschlagenen Grenzwerte „ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Belastungslage“ seien. Darüber hinaus empfehlen die Umweltexperten ein möglichst ausnahmslos geltenden Nachtflugverbot.

Die Vertreter von Fraport allerdings tun so, als seien all diese Diskussionen und Forderungen zu ihnen nicht zu beachten.

Gleiches gilt für die neuen Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung. Bereits im Mediationsverfahren zum Ausbau des Frankfurter Flughafens wurde von den Wissenschaftlern Maschke, Griefahn, Guski und Spreng ein Einzelschallpegel von 52/53 dB als Grenzwert gefordert und ein Dauerschallpegel von 32 dB (A) als kritischer Lärmgrenzwert definiert.

Beim derzeit stattfindenden Raumordnungsverfahren für den Ausbau des Flughafens Kassel-Calden wurde ein lärmmedizinisches Gutachten vorgelegt, in dem Prof. Dr. Michael Kastner folgende Grenzwerte definiert: 62,5 dB außen, 47 dB innen.

Wieso legt Fraport kein lärmmedizinisches Gutachten vor und warum werden auch diese Grenzwerte nicht zur Kenntnis genommen?

Sehr kritisch wird aus Sicht der Bundesvereinigung gegen Fluglärm gesehen, dass es bereits vor den oben genannten Grenzwerten eine Aufweckgrenze durch nächtliche Überflüge gibt. Dies wird noch durch die hohe Zahl der nächtlichen Flugbewegungen gefördert.
Die Veränderung der Schlafqualität wird bei den von Fraport vorgelegten Gutachten nicht berücksichtigt.

Ständig bezieht sich Fraport auf neue Schlafstudien des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt (DLR) berufen. Dort finden alle Risikogruppen (Kinder, Alte, Kranke) keine Berücksichtigung, nur gesunde und belastungsfähige Personengruppen werden untersucht.

Die aktuell von der EU vorgelegten Richtlinien zur Lärmbekämpfung, die den Flughäfen eine detaillierte Lärmminderungsplanung auferlegen werden von Fraport ignoriert und bei den jetzt vorgelegten ROV-Unterlagen nicht berücksichtigt.

Zusammenfassend lässt sich aus Sicht von Dirk Treber und Prof. Dr. Kurt Oeser feststellen, dass Fraport nicht bereit ist, die Lärmwirkungen und Gesundheitsbeeinträchtigungen der von Fluglärm betroffenen Menschen ausreichend darzustellen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
Die Bevölkerung des Rhein-Main-Gebiets braucht sofort eine flugfreie Zeit von 22 bis 6 Uhr und ein umfassenden und vorsorgenden Lärmschutz. Die Gesundheit der hier lebenden Menschen und ihre Lebensqualität muss den gleichen Stellenwert haben wie die wirtschaftlichen Interessen des Flughafens und der Fluggesellschaften.


Themen hierzuAssciated topics:

Lärmwirkungs-Forschung Lärm-Grenzwerte Raumordnungsverfahren FRA-Ausbau Pressemitteilungen Fraport AG

Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
RMI-Veranstaltung "Neue Ergebnisse der Lärmwirkungsforschung":
Zusammenhang zwischen Lärmbelastung und vermehrtem Auftreten eines Herzinfarktes: bisherige Ergebnisse und Ergebnis einer neuen Studie
Vortrag Dr.-Ing. Wolfgang Babisch, Umweltbundesamt, Berlin
Von: @RMI <2003-08-13>
   Mehr»
RMI-Veranstaltung "Neue Ergebnisse der Lärmwirkungsforschung":
Neue Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Lärmbelastung und Bluthochdruck
Vortrag von PD Dr.-Ing. Christian Maschke, Berlin
Von: @RMI <2003-08-13>
   Mehr»
RMI-Veranstaltung "Neue Ergebnisse der Lärmwirkungsforschung":
Haben die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse juristische Konsequenzen ?
Von: @RMI <2003-08-13>
   Mehr»
Ärzte für Untersuchungen
Von: @EXTRABLATT <2001-10-02>
Im Grunde ist es kaum zu glauben: Mitten in der dicht besiedelten Rhein-Main-Region befindet sich einer der größten Flughäfen Europas - doch über die Auswirkungen des Flugverkehrs liegt bis heute keine umfassende Gesamtuntersuchung vor.   Mehr»
Fraport "Synopse Lärmwirkungen"
Im Auftrag der Fraport erarbeitete Vorschläge zur Bewertung von Fluglärm
Von: @cf <2003-11-01>
   Mehr»
UBA: Chronischer Verkehrslärm erhöht das Herzinfarkt-Risiko
Pressemitteilung vom 10.03.2004
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2004-03-18>
Verkehrslärm und Arbeitslärm sind Risikofaktoren für den Herzinfarkt. Die "NaRoMi-Studie" des Umweltbundesamtes (UBA) untermauert einen Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Herzinfarkt und kommt zu erschreckenden Ergebnissen.   Mehr»
NaRoMI-Studie (Noise and Risk of Myocardial Infarction)
Auswertung, Bewertung und vertiefende Analysen zum Verkehrslärm
Von: @UBA <2004-03-18>
   Mehr»
Neue Beweise: Lärm macht krank!
Neue UBA-Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Krankheitshäufigkeit
Von: @(Umweltbundesamt) <2003-03-03>
Menschen aus stark mit Verkehrslärm belasteten Wohngebieten leiden häufiger an Bluthochdruck, besonders wenn sie bei offenem Fenster schlafen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Robert-Koch-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamts, an der über 1700 Menschen teilnahmen.    Mehr»
DLR Projekt "Leiser Flugverkehr"
Links auf im Internet verfügbare Dokumente Stand September 2010
Von: @cf <2010-09-05>
   Mehr»
Fluglärm-Klage von 17 Klägern vor der Entscheidung
Pressemiteilung vom 11.07.2004
Von: @IAGL - Institut zur Abwehr von Gesundheitsgefahren durch Lärm e.V. <2004-07-11>
   Mehr»
Burnout-Syndrom entsteht durch Schlafstörungen
Fluglärm-Belastete aufgewacht !
Von: @cf <2004-11-27>
Für das Burnout-Syndrom ist in erster Linie nicht starker Stress verantwortlich, sondern ein gestörter Schlaf. Dies geht aus einer Studie des renommierten Karolinska-Instituts in Stockholm hervor. Mit einem Therapieprogramm zur Verbesserung des Schlafs konnte Patienten mit Erschöpfungszuständen geholfen werden.   Mehr»
BUND-Tagung zur Frage der Bewertung von (Nacht-)Fluglärm
Junk-Science?
... oder seriöse Wissenschaft?
Von: @(BUND Rheinland-Pfalz) <2004-12-01>
Allzu oft wird der Nachtfluglärm von den Verantwortlichen bagatellisiert. Anhand von Beispielen soll die Tagung des BUND am 18. Dezember die Zusammenhänge zwischen Entscheidungsträgern, Gerichten und Flugplatzbetreibern in Frankfurt und München aufzeigen.   Mehr»
Kritik an DLR-Studie zu Wirkungen des Nachtfluglärms
Ergebnisse könnten als Vorwand genommen werden, um geltende Lärmschutzstandards zu verschlechtern
Von: @cf <2004-12-21>
Heftige Kritik an der "DLR-Studie" zu den Auswirkungen des Nachtfluglärms wurde auf einer Fachtagung des BUND Rheinland-Pfalz geübt. Die Studie sei weder repräsentativ für die betroffene Bevölkerung, noch seien die angenommenen Aufweck-Wahrscheinlichkeiten korrekt, meinten Experten. Sollte die DLR-Studie als Maßstab genommen werden, könnte das sogar einen Rückfall hinter bestehende Lärmschutzstandards mit sich bringen.
   Mehr»
Nächtlicher Lärm erhöht Risiko für Bluthochdruck
In der Studie "Spandauer Gesundheitssurvey" wurde Zusammenhang nachgewiesen
Von: @PD Dr.-Ing. Christian Maschke u.a. <2003-08-10>
Nächtlicher Lärm wirkt sich in erheblichem Maße auf die Gesundheit aus. Dies wurde im Rahmen der Langzeitstudie "Spandauer Gesundheitssurvey" bestätigt. Das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, steigt bereits ab einem Dauerschallpegel von 50 dB(A) vor dem Schlafzimmerfenster deutlich an. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie finden Sie hier.   Mehr»
Fluglärm und intellektuelle Leistungsfähigkeit von Kindern
Fachinformation des Rhein-Main-Instituts 01/2006
<2006-02-10>
Fluglärm beeinträchtigt die schulische Leistungsfähigkeit von Kindern deutlich stärker als bislang angenommen. Das belegen neue Untersuchungen aus vier Ländern der europäischen Union.   Mehr»
   Mehr»
Neue Studie: Nächtlicher Fluglärm macht krank!
Deutliche Risiko-Erhöhung für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten
Von: @cf <2006-11-20>
Nächtlicher Fluglärm (besonders in der zweiten Nachthälfte) erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich. Dies ergab eine neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln-Bonn.   Mehr»
UBA: Nächtlicher Fluglärm kann krank machen
Studie zeigt: Nachtflugbetrieb stört gesundheitliches Wohlbefinden (PM vom 22.02.2007)
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2007-02-22>
Nächtlicher Fluglärm führt dazu, dass die Betroffenen häufiger den Arzt aufsuchen und die Ärzte diesen mehr Medikamente verschreiben. Dies hat eine neue epidemiologischen Studie des Umweltbundesamtes ergeben.   Mehr»
Leben mit (Flug)Lärm - Neue Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung
Mit Prof. Peter Lercher, Universität Innsbruck
Von: @Stadt Mainz, ZRM <2008-05-28>
Am Mittwoch, den 28. Mai 2008 stellt Prof. Dr. med. Peter Lercher von der medizinischen Universität Insbruck, die neuesten Ergebnisse der Lärmwirkungsforschung vor.   Mehr»
Prof. Greiser: Vortrag "Fluglärm macht krank - das Ohr schläft nicht"
2 Pressemitteilungen zum Vortrag vom 24.08.2009
Von: @Ärzteinitiative für Ungestörten Schlaf <2009-08-24>
Am 24.8.2009 stellt Prof. Greiser in Siegburg seine neuen Studien zum Einfluss von nächtlichem Fluglärm auf die Gesundheit vor. Ergebnis: Fluglärm macht krank!   Mehr»
Studie von Prof. Greiser zeigt: Fluglärm macht krank!
Weltweit umfangreichste Studie wertet eine Million Daten aus
Von: @cf <2010-01-07>
Menschen, die Fluglärmbelastung ausgesetzt sind, haben ein deutlich höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies zeigt eine neue Studie des Bremer Wissenschaftlers Prof. Greiser. Originalstudie jetzt verfügbar!   Mehr»
UBA: Fluglärm macht krank
Pressemitteilung vom 27.02.2010
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2010-03-01>
Die neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln/Bonn zeigt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen durch Nachtfluglärm. Das Umweltbundesamt hat die Studie jetzt offiziell veröffentlicht    Mehr»
Universität Bern: Fluglärm erhöht Risiko für Herzinfarkt
Pressemitteilung vom 04.10.2010
Von: @Universität Bern, Prof. Matthias Egger <2010-10-04>
Je stärker der Fluglärm und je länger die Lärmbelastung, desto grösser ist die Gefahr, an einem Herzinfarkt zu sterben. Dies hat eine neue Studie der Universität Bern ergeben.   Mehr»
Die Bildrechte werden in der Online-Version angegeben.For copyright notice look at the online version.

Bildrechte zu den in diese Datei eingebundenen Bild-Dateien:

Hinweise:
1. Die Bilder sind in der Reihenfolge ihres ersten Auftretens (im Quelltext dieser Seite) angeordnet.
2. Beim Anklicken eines der nachfolgenden Bezeichnungen, wird das zugehörige Bild angezeigt.
3, Die Bildrechte-Liste wird normalerweise nicht mitgedruckt,
4. Bildname und Rechteinhaber sind jeweils im Dateinamen des Bildes enthalten.